Regionale Herkunft unseres Rübenzuckers

Unser Qualitätszucker ist ein Produkt direkt aus der Natur und regional dazu: Er wird aus Zuckerrüben gewonnen, die ausschließlich in Süddeutschland angebaut werden. Unsere Landwirte kümmern sich von der Aussaat bis zur Ernte leidenschaftlich um ihre Rüben. Nach der Ernte werden in unseren Werken in der Nähe der Anbauflächen die Zuckerrüben zu Zucker verarbeitet. Anschließend kommt der fertige Zucker in die Läden – das sorgt für kurze Transportwege und schont damit die Umwelt.

Du möchtest noch mehr über die Zuckerrübe, den Anbau und unsere Zuckerrübenanbauer erfahren? Los geht’s!

Made in Süddeutschland

Von der Aussaat unserer Zuckerrüben bis zur Zuckerherstellung in unseren Werken: All das passiert in Süddeutschland und durch die Nutzung der gesamten Rübe ganz nachhaltig!

Aus 100 % Zuckerrübe wird Zucker, Viehfutter, Melasse, Carbokalk und Wasser gewonnen. Alle Infos dazu gibt’s im Abschnitt „Die nachhaltige Verwertung unserer Zuckerrüben“.

Die nachhaltige Verwertung unserer Zuckerrüben

Zucker

Für 1 kg Zucker werden ca. 7 Rüben benötigt. Neben Wasser enthalten Zuckerrüben 17–20 % Zucker und ein paar Prozent Zellsubstanzen, das Rübenmark. Es gibt der Rübe ihre Form und Festigkeit.

Viehfutter

In unseren Zuckerfabriken werden die Zuckerrüben zu sogenannten Rübenschnitzeln zerkleinert. Nachdem der Zucker herausgelöst wurde, sind sie gepresst oder getrocknet ein ideales Futter für Rinder, Schweine und Pferde.

Melasse

Durch das Herauslösen des Zuckers aus den Rübenzellen entsteht Rohsaft. In mehreren Stufen wird er immer weiter eingekocht und am Ende wird Zucker herauskristallisiert. Übrig bleibt Melasse: Ein dunkler Sirup, der noch etwa 50 % Zucker enthält.

Carbokalk

Während ihres Wachstums auf dem Feld hat die Zuckerrübe Nährstoffe aus dem Boden aufgenommen, die bei der Gewinnung von Zucker im Kalk gebunden werden. Wir bringen den Carbokalk wieder zurück auf die Zuckerrübenfelder, damit der Boden locker, gesund und nährstoffreich bleibt. Ein nachhaltiger Nährstoffkreislauf!

Wasser

Eine Zuckerrübe besteht zu 75 % aus Wasser. Der größte Anteil verdampft während der Zuckergewinnung und kondensiert wieder. Danach wird das Wasser erneut eingesetzt, zum Beispiel zum Waschen der Rüben.

Wusstest du schon, dass …

  • Rübenzucker ein regionales Produkt direkt aus der Natur ist?
  • ein Hektar Zuckerrüben 36 Tonnen CO2 bindet und 20 Mio. Liter Sauerstoff (so viel, wie 90 Menschen im Jahr benötigen) produziert?
  • bei der Zuckerproduktion kein Abfall entsteht?
  • seit 2014 unsere Rübenanbauer bereits 1.600 Blühwiesen in Süddeutschland angelegt haben und es bis 2022 sogar 2.000 Blühwiesen geben wird?
  • auf unserem Versuchsgut in Kirschgartshausen bei Mannheim jedes Jahr auf einer Fläche von mehr als 5 Fußballfeldern Blühwiesen angelegt werden?
  • unsere Blühwiesen das ganze Jahr über wertvolle Nahrung und Lebensraum für Insekten und Vögel bieten?

Zeitreise in die Geschichte unserer Zuckerrüben

1747: Zucker aus der Rübe entdeckt

Der Berliner Wissenschaftler Andreas Sigismund Marggraf entdeckte dass nicht nur Zuckerrohr, sondern auch die heimischen, als Viehfutter angebauten Rüben, Zucker enthalten. Es war sogar der gleiche Zucker wie im Zuckerrohr, der zuvor aus dem südlichen Asien und Amerika erst importiert werden musste!

1761: erster Zucker aus heimischen Rüben

Marggraf forschte intensiv und konnte dem preußischen König dann erstmals selbst gewonnenen Zucker aus heimischen Rüben vorlegen.

1799: Forschung rund um die Rübe

Franz-Carl Achard, ein Schüler von Marggraf, setzte diese Arbeiten fort und beschäftigte sich vor allem mit produktionstechnischen Fragen. Er konnte König Wilhelm III. mit seinen Forschungserfolgen derart beeindrucken, dass überall dort, wo Zucker aus importiertem Zuckerrohr gewonnen wurde, weitere Versuche mit Rüben angeordnet wurden.

1801: erste Rübenzuckerfabrik der Welt

Achard ließ in Cunern/Schlesien die erste Rübenzuckerfabrik der Welt errichten und veröffentlichte in der Folgezeit mehrere Schriften zur Zuckerfabrikation aus Rüben, die sich in ganz Europa verbreiteten.

Ein kurzer Ausflug in die Botanik

Zucker entsteht bei der Photosynthese: Pflanzen bilden Zucker und Sauerstoff aus der Energie des Sonnenlichts und durch Aufnahme von Wasser über die Wurzeln sowie CO2 über die Blätter. Den Zucker brauchen Pflanzen, um wachsen zu können oder gespeichert als Energiereserve. In Kartoffeln zum Beispiel wird Zucker in Stärke umgewandelt und auf diese Weise gespeichert. Zuckerrüben speichern den Zucker aber direkt, ohne ihn im Rübenkörper umzuwandeln. Dort liegt der Zucker gelöst als Zuckersaft in den Vakuolen vor.

Wusstest du
Geschichte unserer Zuckerrüben
Ausflug in die Botanik

Unsere Zuckerrüben wachsen in Süddeutschland vom Frühjahr bis in den Herbst.

Was haben unsere Zuckerrübenanbauer bei der Aussaat zu beachten? Wie groß sind unsere Rüben im Mai? Was sind Proberodungen?

Lasst uns gemeinsam das Rübenjahr erkunden!

Aussaat

Die Aussaat unserer Zuckerrüben beginnt im März bzw. April! Damit die kleinen Rüben einen guten Start ins Leben haben, müssen unsere Zuckerrübenanbauer auf die richtige Beschaffenheit und Temperatur des Bodens (leicht abgetrocknet, nicht zu kalt) achten. Außerdem darf das Saatgut nicht zu tief und muss mit dem richtigen Abstand in der Reihe abgelegt werden.

Proberodungen

Für die Planung der Zuckerrübenkampagne ist es wichtig, zu wissen, welche Rübenmenge wir wohl verarbeiten werden. Ab Ende Juli führen wir deshalb regelmäßig „Proberodungen“ durch: Wir ernten 20 Rüben per Hand an unterschiedlichen Standorten, wiegen diese und analysieren den Zuckergehalt. Die Daten vergleichen wir mit Vorjahreswerten, um die diesjährige Rübenmenge abschätzen zu können.

Kampagnenstart

Im September ist es so weit: Die Ernte unserer Zuckerrüben startet! Die Zuckerrübenernte erfolgt durch Rübenvollernter. Nach der Ernte werden die Zuckerrüben in Mieten am Feldrand gelagert. Durch diese Lagerform lässt sich über Volumen und Dichte das Gewicht einer Miete für die Verladung und den Transport leicht abschätzen.

Frühjahr bis Herbst
Anbau

Unsere Landwirte

Meine Pläne für die Zukunft

2010 habe ich den landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern übernommen. Von insgesamt 190 ha Ackerfläche sind je nach Jahr 35 bis 38 ha für meine „Hauptkultur“, die Zuckerrübe, reserviert.

Mein Herz schlägt einfach für die Zuckerrübe – und Blühwiesen! Denn ich sehe definitiv die positiven Auswirkungen: Die Artenvielfalt in und um meine Felder wächst. Gerade versuche ich, den optimalen zeitlichen Abstand für die Aussaat der verschiedenen Blühmischungen herauszufinden.

Zukünftig möchte ich auch selten genutzte Feldwege mit Blumen bepflanzen, um die Landschaft immer bunter zu gestalten.

Jan-Peter aus Hessen